Dienstag, 12. Februar 2008

Schmetterling

Stirb Schmetterling, stirb


Kleines hilfloses Geschöpf,
kreischst schrill, schweigst still.
Friert's dich? Du frisst mich!
Träum von dir die ganze Nacht.


Schütze mich, pflege mich, hege mich.
Farbenfrohes Wesen, kleiner Akrobat.
Quält's dich? Du tötest mich.
Kraftloser Flattermann.

Stirb doch endlich, stirb.
Empfindliches Insektchen.
Flieg doch davon. Wenn du kannst.
Hasse dich, wein um dich.
Stirb Schmetterling, stirb.





Maren Kahl...

Montag, 26. November 2007

Einblick...

Für Alex und alle weitere die's sehen wollen eine spontane Sequenz...

Sonntag, 2. September 2007

Music when the Lights go out...

'N Freund hat mir kürzlich'n Video von Pete Doherty zugespielt.
Sehr unschön was darauf zu sehen ist.
Der Sänger der Libertines und der Babyshambles setzt sich zu seinen Bandmitgliedern in ein Interview, zu dem er erst einmal - Überraschung - 5 Minuten zu spät erscheint.
Was er dann tut, das muss ich zwar nich sagen, schießt aber meiner Meinung nach den abartigsten Vogel ab:
Er zieht aus seiner Jacke sein Spritzbesteck und spritzt - vor laufender Kamera wohlgemerkt - sein persönliches Heroin-Blut-Gemisch auf das Objektiv.
Ich weiß nicht was asozialer ist. Dass er sein eigenes Blut auf fremde Gegenstände rotzt oder dass er seine Band, die übrigens pünktlich erschienen ist, dermaßen ignorant vor der ganzen Welt in den Dreck zieht.
Der Kameramann hätte ihm gleich an Ort und Stelle eine auf's Maul geben sollen!
Und was man sonst so von ihm hört ließ meine Zuneigung und mein Interesse bisweilen auch nicht gerade größer werden.
Wird als Gründer aus seiner eigenen Band geschmissen, schweift hier und da mal gewalttätig aus wenn die Kameramänner wieder auftauchen. Sitzt ständig im Knast wegen neuen Drogenexzessen oder Ähnlichem...und diese Liste ließe sich fortführen.
Und wenn man ihn sich so anschaut, erkennt man unschwer, dass die Welt ihm gerade beim Sterben zusieht.

Jetzt schreibt Markus Kavka allerdings, Petes Band die Libertines und auch jetzt die Babyshambles seien die beste Musik, die England seit mehr als 10 Jahren passiert ist.

Okay!
Markus Kavka...ist ja nunmal nicht dumm, ne.
(Sein Buch mit seinen gesammelten Kolumnen kann man übrigens hier erwerben. Es lohnt sich!)

Habe mich also mal ausführlicher mit Pete Doherty auseinander gesetzt und seinen Erfolg ein wenig erforscht.
Dabei hab ich feststellen müssen, dass Pete ein unglaublich intelligenter und sensibler Kerl ist.
Wie lyrisch er die Tragik des Zusammenbruchs seiner Beziehungen umsetzt, hat mich bei solch einem abgefuckten Junkie dann doch beeindruckt.
P. Doherty wurde mit 17 Jahren vom British Council als Kulturbotschafter nach Russland geschickt und hat diverse Poesiewettbewerbe gewonnen.
Hier im folgenden Interview kann man sich die "Überreste seines Glanzes" ansehen.


Für seine angebliche Egozentrik wirkt er hier auf mich aber sehr ehrlich, reflektiert und einfühlvermögend.
Er spricht mit nicht einmal 30 Jahren über sein Leben, als wäre er eine 70-jährige Legende, ähnlich wie vielleicht ein Paul Mccartney oder so - bloß dass Paul Mccartney ein oberflächlicher Trottel ist.
Er scheint so viele Erfahrungen und Einsichten weitergeben zu können, wie sonst eben nur Männer, die sehr viel mehr Zeit hatten. Für gute Antworten muss er nicht überlegen. Obwohl er schwach wirkt, kann er sich verteidigen ohne vom Kern der Fragen abzuweichen und ohne zu zögern zieht er sich ein geiles Gedicht aus dem Ärmel.
Wird er auf seinen ehemaligen Bandkollegen Carl Barât angesprochen, der ihn rausgeworfen hat und mit dem er sich im Streit getrennt hat, schildert er abgeklärt und friedlich wie alles verlaufen ist und zeigt Respekt ihm gegenüber.

Pete hat meiner Meinung nach keinen Totalschaden, er wirkt auf mich einfach nur mitgenommen, enttäuscht und vor allem von der Interviewerin sehr unverstanden.

Nervig wie wenig Verständnis und Mitgefühl diese Frau mitbringt. Hat nicht gelernt das Leben zu Leben. Versteht es nicht, wenn man mehr will, als man kriegen kann und mehr geben will als man hat.
Auf ihre Anfrage singt Pete ihr ein Lied, dass ihr eigentlich die Seele aus dem Leibe reißen sollte, und sie sitzt unbeeindruckt da und hat keine Vorstellung davon, was Musik einem geben kann.

Pete hat mit 28 Jahren all seine Träume wahr werden lassen. Er schafft was er schaffen will und macht aus Scheiße Gold.
Er sitzt auf einem riesigen Berg Kohle und kann auf so viele Erfolge zurück blicken wie kaum ein Zweiter.

Ich meine was macht man wenn man alles erreicht hat? Wo will man da seiner Existenz noch 'ne Essenz herzaubern?
Man ist hier in diese Welt geschmissen, vollgepumpt mit den beschissensten Sehnsüchten und man hat nichts, wohin man damit gehen soll, oder womit man diese je freischalten könnte.
Wenn Du im Leben nichts mehr hast, was Dich beeindruckt oder reizt, wenn Du alles gesehen hast, all den Banalitäten entfliehen willst und Du Dein Können vor der Welt einfach für immer etabliert hast, was bleibt einem da?
Da greift man nunmal auf die Dinge zurück, die im Leben eben nur gegen den hohen Preis von Gefängnis oder Tod zu bekommen sind.

Ich persönlich habe jedenfalls großes Mitleid mit P. Doherty und wünsche ihm alles Gute.

Falls er die nächsten Jahre überlebt, kann er sich wegen mir aber gerne etwas in den Griff bekommen.

Ein neuer Stern...

...erstreckt sich am Himmel der Bloggerwelt.

Alex ist für 9 Monate in Guatemala und berichtet hier über sein Leben, seine Arbeit, das Essen, über Vögel - widerwärtiger als Tauben - die aussehen, als seien sie mit Fett eingerieben, über die Müllkippen und seine Chancen in die "Gang 18" aufgenommen zu werden.
Dafür allerdings muss er erst noch einen Menschen mit einem Messer töten...

Würden sie jeden nehmen, gäb es für Alex sicher auch keinen Reiz...

Montag, 25. Juni 2007

V for Violated Violin...

Tja, wer wollte nicht schon immer einmal gewissenlos etwas kulturell wertvolles zerstören, es einfach destruktiv einschmelzen, ohne jegliche Rücksicht auf all die Liebe und Handarbeit die in etwas gesteckt wurde? Mal über seinen eigenen Schatten springen und seinen Hemmungen und Idealen mit einer gewissen Respektlosigkeit begegnen, um eine (eigene) Tabu-Grenze zu überschreiten und einfach diese wenigen Sekunden zu genießen und sich dabei zuzusehen, wie man dabei empfindet...
Lasst dieses Video auf euch einwirken, seid entrüstet und sprecht kunsttheoretische, philosophische oder soziologische Kritik aus..!

Falls ihr Jungs von Apocalyptica das hier sehen solltet:
Fühlt euch bitte frei, das Videomaterial für kommerzielle Zwecke zu nutzen!

Sonntag, 24. Juni 2007

Ein bißchen Willkür...

Um noch mal eben beim Thema zu bleiben:
Es soll ja böse Zungen geben, die behaupten, ich hätte für mein Abi nichts getan...
Wir wollen es aber lieber formulieren wie Trógó:

Mein Abi sei ein Gesamtkunstwerk, das wir erst in vielen vielen Jahren in seinem gesamten Ausmaß begreifen werden :)

Hier im Anschluss (und auch zum Abschluss) noch die flüsternde Top-10 der „Die-Lehrer-standen-mir-niemals-im-Weg-Liste":

10. „Johannes Du musst in diesem Halbjahr mal ’ne Hausaufgabe abgeben, ich brauche irgendetwas worauf ich aufbauen kann, um Dir ne 4 geben zu können.“

9. „Ach Johannes, ich hab Dich jetzt 5 Jahre lang irgendwie durchgekriegt, glaubst Du ich versau mir das, indem ich Dir jetzt ’n Unterkurs gebe? Wir arbeiten doch zusammen…Ich bekomm das hin!“

8. „Jonny, ich habe solange gegrübelt wie ich das mit Deiner SoMiNo regeln soll.
Ich weiß genau, wenn ich Dir ne 4 gebe, schimpfst Du genau so über das System, wie wenn ich Dir ne 2 gebe. Wenn ich Dir gute Noten hinterherschmeiße, dann denkst Du ich will Dir Almosen geben, für die Du unfairerweise nichts getan hast. Wenn ich Dich schlecht bewerte, dann regst Du Dich über meine leistungsorientierte Handlung auf, die nichts mit Potential zu tun hat - was ich ja alles durchaus verstehen kann. Aber was ich mache, es wäre immer falsch – lass mich ausreden!
Wenn es also eh beim gleichen rauskommt, liegt die Entscheidung ja praktisch bei mir. Da entscheid ich mich aus persönlicher Zuneigung für Dich.
Du hattest mal im letzten Jahr ’ne gute Hausaufgabe abgegeben, die Dir für die Endzensur nichts mehr eingebracht hat. Ich häng irgendwie an Dir Johannes, ich nehm diese Hausaufgabe, zieh sie in dieses Quartal, dann haste Deine 3. Aber behalt’s für Dich…“

7. „Für die Mündliche Johannes…da lernst Du natürlich ALLES…was Du aber GANZ BESONDERS lernen wirst, das ist der Deutsche Bund von 1815 bis 1871, verstehen wir uns?“

6. „Nein Johannes…es gibt faule Schüler, denen geb ich echt die 5. Aber bei Dir….ich weiß es kotzt Dich alles an, Dich interessiert mein Unterricht nicht und Du willst einfach nur Dein Abitur. Du bist jetzt zwar zu keiner Klausur erschienen, aber im Unterricht warst Du ja meistens anwesend – dafür kriegste die 4. Ist ja schonmal mehr als im letzten Jahr! Ich will Dich da einfach nicht unnötig aufhalten. So bin ich nicht!
Aber im nächsten Jahr musst Du was tun!“

5. „Johannes sag mir was ich machen soll. Ich steh mit leeren Händen da.
Ich kann wenn Du willst den Kurs nächste Woche für Dich einen einfachen Multiple-Choice-Test schreiben lassen. Dann musst Du auch kein Referat mehr halten und kriegst trotzdem Deine 4. Aber dafür musst Du dann definitiv anwesend sein.“

4. „Wie kann ich denn den Unterricht ein bißchen auf Deine Interessen zuschneiden?
Ich hab gesehen Du malst…soll ich Dir mal ’ne Aufgabe geben, in der Du einfach was zeichnen sollst? Irgendwas shakespearmäßiges, etwas was mit den Unterrichtsinhalten zusamenhängt!“

3. „Hmm…schriftlich 3- und 80% Fehlstunden in meinem Kurs.
Das macht insgesamt ’ne 3+.“

(Zu diesem Punkt muss man dazu sagen, dass dies ein besonderer Kurs war, in dem ich mir einiges erlauben konnte. Mit einem Lehrer, der selbst nich genau wusste wie so ein Unterricht normalerweise funktioniert. Das wirkt ja hier, als wäre ich so ein sozial schwaches Kind, dass überall nur Schwierigkeiten hat und dem man Punkte für jede richtig geschriebene Überschrift schenkt…
Nein...die Götter meinten es einfach gut mit mir!)


2. „Mit Deinen 2 vollgeschriebenen Seiten hast Du nicht einmal 1/3 der vierstündigen Klausur gelöst. Ich gehe davon aus, dass Du die restlichen Aufgabenteile übersehen hast. Darum bewerte ich die Klausur nochmal ausreichend.“

1. „Was hälst Du davon, wenn wir den Nachschreibtermin ausfallen lassen und ich Dir einfach Deine 3 auf dem Zeugnis gewähre?“



Vielen Dank für das alles…


Ps: Frau B. sagte neulich zu mir: "Bei so vielen klugen Schwestern, ist es doch völlig klar, dass Du da mal ausbrechen und was anderes machen musst."

Ganz genau! Das ist der Grund für meine Leistungen! Was denkt Frau B. eigentlich, wie einfach ich gestrickt bin?!