So, denke es ist an der Zeit mal wieder was von mir hören zu lassen.
Ich hatte ja vor gut einem Jahr versprochen, dass dieser blog hier richtig aufblühen würde, das Ganze ist dann jedoch leider nicht so üppig ausgefallen, wie ich es mir gewünscht hätte.
Habe die letzten Monate damit verbracht meine Zeit gut zu verschwenden, da konnte ich nicht allzu viel in diesen blog hier investieren.
Durch das Ende meiner Schulzeit ist da noch 'ne Menge an Frustration links und rechts liegen geblieben, da musste ich meinen blog nich mehr als Ventil nutzen, mich von all dem abzuheben.
Aber mein Drang mich mitzuteilen steigt wieder. Ja, ich fühle es ist wieder Zeit zu sublimieren!
Mich dünkt, auf diesen blog kommen wieder große Zeiten zu...
Die letzten Monate waren eine einzige Illusion:
Abitur, eine leicht psychedelisch angehauchte Abschlussfahrt, Zeugnisvergabe, Abschlussball, diverse Kurstreffen, viele Partys und mehr...
Strange, wie kollektive Selbstverherrlichung und ein plötzlich aus dem Nichts auftretendes Gemeinschaftsgefühl ausufern können.
Ich glaube das ganze begann so in den letzten 2 Wochen, in denen man im Allgemeinen noch zum Unterricht erschien.
Als absolut verbitterter und gefühlskalter Schüler konnte ich zu dem Zeitpunkt schon aus meiner Distanz heraus beobachten, wie sich eine Art "Prä-Nostalgie" unter Schülern und Lehrern zu entwickeln schien. Ganz subtil hat sich das Gefühl eingeschlichen, man hätte sich schon immer lieb gehabt und dies sei die großartigste Zeit gewesen, die man erlebt habe.
Auf einmal erinnerte man sich lediglich noch an die guten Dinge der letzten Jahre. Und im Nu war jeder Schüler Teil etwas großem Ganzen.
Es ist eine Art Gemeinschaftsgefühl unter den Schülern ausgebrochen, das so vorher nie da war, und vermutlich auch nicht nocheinmal wiederkehren wird.
Nach dem Abschlussball verfiel die Stufe einer großen Depression, weil "all das" nun vorbei sein würde...
Mit "all das" meine ich die Welt, die einem die letzten Wochen vorgegaukelt wurde. Eine perfekte Welt, in der sich auf einmal jeder gut verstand und alle an einem Strang zogen. Und jeder denkt es sei 13 Jahre so gewesen.
Es wurden Abschiedgeschenke gemacht und Laudatios abgehalten.Und natürlich - wie sollte es auch anderes sein - musste auch jeder Kurslehrerbetonen, jener seiner Kurs wäre der schönste Kurs gewesen, den er bisher unterrichten durfte - so is diese Stufe eine weitere Stufe, die sich für etwas besondereres hält, als all die Jahrgänge zuvor. Wieso auch nicht...
So lag über die letzten Wochen irgendwie ein seltsamer, pinker Nebel, der auf einer gewissen Ebene einfach geleugnet wird...
In Wahrheit sieht die Sache dann doch so aus, dass man 13 Jahre lang kein Bock auf Schule hatte.
Kein Bock täglich routiniert robotten zu gehen.
Kein Bock auf Lehrer, denen man sich als Schüler bereits überlegen fühlt.
Kein Bock auf Fremdbestimmung.
Kein Bock auf vorgekaute Floskeln.....et cetera pp.
Und ich will gar nicht erst damit anfangen, wer wen in der „gemeinsamen Zeit“ alles hinterfotzig, intrigant oder sonst irgendetwas fand... :)
Mein persönliches Highlight der Abizeitung war der Kommentar einer Mitschülerin - welche mein Verständnis für Ironie offenbar teilt - über ihre Kollegen:
"Am Anfang der 11 dachte ich: Oh, mein Gott! Dann in der 12: Die sind ja doch ganz nett...Und in der 13 kam mir die Erleuchtung: Man muss sich ja nicht mit jedem gut verstehen!"
Gerade so konkret, dass sie ihrer kritischen Persönlichkeit noch Ausdruck verleiht, jedoch niemanden persönlich angreift und daß wiederum ich für die nächsten paar Sekunden verliebt bin…
Aber nicht abschweifen:
Ich habe die letzten Wochen im Unterricht so sehr darauf gewartet, dass ich mal langsam ein wenig wehmütig und nostalgisch werde, aber ich konnte mir nicht helfen: Selbst am Schluss ging es mir noch wie am ersten Tag auf den Sack, die Lippenbewegungen des Lehrers zu studieren, ohne akustisch auch nur ein Wort von dem aufzunehmen was er sagt…
Ich habe in den letzten 13 Jahren eigentlich nur gelernt, dass in mir kein Ehrgeiz steckt und das neu eingeführte Zentralabitur hat sich als eine riesengroße Scheiße offenbart, in der das Raster so grob angelegt ist, dass sogar jemand wie ich durchrutscht...
Zur Feier des Tages - und um nicht alles negativ aussehen zu lassen - hier noch einmal meine Danksagung, wie sie schon in der Abizeitung erschien:
Ich bedank mich bei Herrn Seinsch, Herrn Dr. Lakeit und Herrn Schürmann. Auch wenn ich oft nicht viel in Ihren Unterricht investierte, habe ich Ihnen doch zugehört und habe großen Respekt vor Ihnen. Ich finde Sie haben Haltung und hoffe, Sie werden niemals in Vergessenheit geraten!
Ähnliches gilt auch für Herrn Engel, Herrn Hoppe, Herrn Müller-Seisel und Frau Ficinus. Sie gehören zu den guten und ich werde mich an sie erinnern. Ich hoffe Ihre Persönlichkeiten gehen unter keiner räudigen Reform verloren.
Alles war dann also doch nicht so schlecht...
Gibt echt einige gute Leute mit denen ich so zu tun haben durfte.
Und insgesamt gab es auch wirklich einige coole Momente...
Ach, eigentlich ist es schade, dass das jetzt alles vorbei ist...Jetzt jeden Tag auf all die kleinen Freuden verzichten zu müssen, jetzt gerade wo alle so zusammengewachsen sind. Dieser Zusammenhalt war schon was besonderes!
Nein, jetzt bin ich dem pinken Nebel auch verfallen.
Will nur sagen, dass ich einige Leute vermissen werde…..und andere hingegen nicht.
Wie das eben so ist Johannes! oO
Eigentlich völlig überflüssig dieser Beitrag.
Ich hasse es Dinge zu schreiben, die schon so viele Leute vor mir geschrieben haben…
Nun denn, um mal zu einem Ende zu kommen, hier das (Un?)wichtigste:
Ich musste in keine Nachprüfung und mein Schnitt liegt bei 3,5.
Ein gutes Pferd springt eben nie höher als es muss…
Donnerstag, 21. Juni 2007
Montag, 5. Februar 2007
Samstag, 20. Januar 2007
Freitag, 5. Januar 2007
Samstag, 2. Dezember 2006
Ein bißchen Respekt..
Ich hab mir im vergangenen Sommer ein Buch bei Amazon zugelegt.
Um genau zu sein habe ich mir da 'ne Menge an Büchern und Musik gekauft, in dieser Saison haben 'se an mir sicher über 250 Euro verdient, die Halsabschneider.
Aber an diese eine Bestellung kann ich mich besonders erinnern, da sie mir einen interessanten Gutschein bescherte - auch wenn er anfangs ein wenig unspektakulär wirken mochte.
Ich konnte mir nämlich bei VistaPrint einen Adress-stempel bestellen - und das für lau. Yey...!

Mir war nur nicht ganz klar, wo der Stempel dann zum Einsatz kommen sollte. Was hab ich davon wenn ich überall meine Adresse hinsetze? Karlshauser Weg 71...hmm...
Ich bin kein begehrter Geschäftsmann oder sowas und bei all den Stalkern dort draußen...man kennt ja die Geschichten.
Also wie sollte die Zeile des Stempels lauten? Was für eine Botschaft wollte ich der Welt gerne hinterlassen?
Die Alternavive kam dann recht schnell:

Jawoll! Der Stempel kam wenige Tage später an und ich fühlte gleich die Macht in meinen Händen, als ich den Stempel ausprobierte und ihn unter einen Zeitungsartikel über Gewaltspiele setzte.
Zack! Ausgemustert. Nichts mehr wert!
Und dann zog ich los!
Ich konnte alles stempeln was ich stempeln wollte. Bilder, Einrichtungen, Aussagen, Menschen....etc.
Wenn ich bei der Post vorbeikam und der Laden schon mittags um 13:00 Uhr dicht hatte, dann BAAAM - Ausgemustert.
Wenn mir jmd. 'n Spruch drückte, dann BAAAM - Ausgemustert. Schön auf die Stirn.
Ich stempelte nervige, vorlaute, falschliegende oder gescheiterte Leute.
Ich war praktisch der Richter über Ansehen und Versagen.
Wenn Kollegen i.d. Schule eine Klausur versauten, dann kamen sie freiwllig um ihn sich abzuholen. Selbstgeißelung!
Bei Streitfragen war ich die höhere Instanz die man aufsuchte. Dabei bedurfte der Stempel keiner Rechtfertigung - man machte um den Gestempelten einfach einen großen Bogen. Der Stempel hatte Autorität.
Hätte ja auch niemandem etwas genutzt, wenn er ihn mir abgenommen hätte - stand ja mein Name drüber und ich musterte sowieso alles und jeden der mir über'n Weg lief....
Ich war praktisch wie der junge Salomon, der den Streit zweier Frauen um ein Kind schlichtet, indem er droht, das Kind schlichtweg zu stempeln. Der Reiz an dem Kind wäre ruckzuck verflogen und die rechtmäßige Mutter hätte das Kind der anderen Frau überlassen wollen, um es nicht seiner Chancen zu berauben.
So würde die Wahrheit ans Licht kommen!
Zum Geburtstag von Alex habe ich einen neuen Stempel schicken lassen:

Schön sachlich...ja nicht von Emotionen verleiten lassen!
Ein wenig Ehrfurcht muss man sich verschaffen!
Letzte Woche hab ich meine Englischklausur wiederbekommen. Mein Stempel war darunter zu sehen.
Ich hatte meinen Lehrer ausgemustert. Oops.
Ich stempelte scheinbar alles! Ich merkte es schon gar nicht mehr. Die reinste Aussonderungsinflation. Irgendwann ist mein Urteil auch nichts mehr wert...
Neben meinem Stempel war ein neuer Stempel zu sehen. BAAAM!
Mein Lehrer hatte mich ausgemustert!

Einfach ausgedruckt und aufgeklebt - im gleichen Design und mit gleicher Satzstellung
Das war ein Schlag ins Gesicht.
Bisher hatte sich keiner aufgelehnt und mein Gewaltmonopol angefochten.
Endgültig auf den Boden der Tatsachen holte mich dann am Samstag Kristina zurück.
Folgendermaßen wurde ich einer Freundin vorgestellt:
"Das ist Jonny...Jonny hat einen Stempel. Da steht drauf blablabla.."
In dem Moment wusste ich, ich hatte übertrieben.
Ohne meinen Stempel bin ich nichts!
Eigentlich hatte ich vor mir einen Pistolengürtel anzulegen in denen in den Stempel hänge. Sobald meine Hand zur Tasche wandert, macht jeder einen Schritt zurück (in meinem Kopf waren es auch gerne mal ein paar Schritte mehr).
Im Moment plane ich nur noch einen Stempel-Amoklauf über den Schulhof. Jede Stirn muss einen bekommen. Und alle laufen sie in Panik davon...
Ernsthaft:
Mein erster ernster Vorsatz für's kommende Jahr ist es, den Stempel gezielter einzusetzen.
Jetzt weiß ich ja auch wie es sich anfühlt...
Um genau zu sein habe ich mir da 'ne Menge an Büchern und Musik gekauft, in dieser Saison haben 'se an mir sicher über 250 Euro verdient, die Halsabschneider.
Aber an diese eine Bestellung kann ich mich besonders erinnern, da sie mir einen interessanten Gutschein bescherte - auch wenn er anfangs ein wenig unspektakulär wirken mochte.
Ich konnte mir nämlich bei VistaPrint einen Adress-stempel bestellen - und das für lau. Yey...!

Mir war nur nicht ganz klar, wo der Stempel dann zum Einsatz kommen sollte. Was hab ich davon wenn ich überall meine Adresse hinsetze? Karlshauser Weg 71...hmm...
Ich bin kein begehrter Geschäftsmann oder sowas und bei all den Stalkern dort draußen...man kennt ja die Geschichten.
Also wie sollte die Zeile des Stempels lauten? Was für eine Botschaft wollte ich der Welt gerne hinterlassen?
Die Alternavive kam dann recht schnell:

Jawoll! Der Stempel kam wenige Tage später an und ich fühlte gleich die Macht in meinen Händen, als ich den Stempel ausprobierte und ihn unter einen Zeitungsartikel über Gewaltspiele setzte.
Zack! Ausgemustert. Nichts mehr wert!
Und dann zog ich los!
Ich konnte alles stempeln was ich stempeln wollte. Bilder, Einrichtungen, Aussagen, Menschen....etc.
Wenn ich bei der Post vorbeikam und der Laden schon mittags um 13:00 Uhr dicht hatte, dann BAAAM - Ausgemustert.
Wenn mir jmd. 'n Spruch drückte, dann BAAAM - Ausgemustert. Schön auf die Stirn.
Ich stempelte nervige, vorlaute, falschliegende oder gescheiterte Leute.
Ich war praktisch der Richter über Ansehen und Versagen.
Wenn Kollegen i.d. Schule eine Klausur versauten, dann kamen sie freiwllig um ihn sich abzuholen. Selbstgeißelung!
Bei Streitfragen war ich die höhere Instanz die man aufsuchte. Dabei bedurfte der Stempel keiner Rechtfertigung - man machte um den Gestempelten einfach einen großen Bogen. Der Stempel hatte Autorität.
Hätte ja auch niemandem etwas genutzt, wenn er ihn mir abgenommen hätte - stand ja mein Name drüber und ich musterte sowieso alles und jeden der mir über'n Weg lief....
Ich war praktisch wie der junge Salomon, der den Streit zweier Frauen um ein Kind schlichtet, indem er droht, das Kind schlichtweg zu stempeln. Der Reiz an dem Kind wäre ruckzuck verflogen und die rechtmäßige Mutter hätte das Kind der anderen Frau überlassen wollen, um es nicht seiner Chancen zu berauben.
So würde die Wahrheit ans Licht kommen!
Zum Geburtstag von Alex habe ich einen neuen Stempel schicken lassen:

Schön sachlich...ja nicht von Emotionen verleiten lassen!
Ein wenig Ehrfurcht muss man sich verschaffen!
Letzte Woche hab ich meine Englischklausur wiederbekommen. Mein Stempel war darunter zu sehen.
Ich hatte meinen Lehrer ausgemustert. Oops.
Ich stempelte scheinbar alles! Ich merkte es schon gar nicht mehr. Die reinste Aussonderungsinflation. Irgendwann ist mein Urteil auch nichts mehr wert...
Neben meinem Stempel war ein neuer Stempel zu sehen. BAAAM!
Mein Lehrer hatte mich ausgemustert!

Einfach ausgedruckt und aufgeklebt - im gleichen Design und mit gleicher Satzstellung
Das war ein Schlag ins Gesicht.
Bisher hatte sich keiner aufgelehnt und mein Gewaltmonopol angefochten.
Endgültig auf den Boden der Tatsachen holte mich dann am Samstag Kristina zurück.
Folgendermaßen wurde ich einer Freundin vorgestellt:
"Das ist Jonny...Jonny hat einen Stempel. Da steht drauf blablabla.."
In dem Moment wusste ich, ich hatte übertrieben.
Ohne meinen Stempel bin ich nichts!
Eigentlich hatte ich vor mir einen Pistolengürtel anzulegen in denen in den Stempel hänge. Sobald meine Hand zur Tasche wandert, macht jeder einen Schritt zurück (in meinem Kopf waren es auch gerne mal ein paar Schritte mehr).
Im Moment plane ich nur noch einen Stempel-Amoklauf über den Schulhof. Jede Stirn muss einen bekommen. Und alle laufen sie in Panik davon...
Ernsthaft:
Mein erster ernster Vorsatz für's kommende Jahr ist es, den Stempel gezielter einzusetzen.
Jetzt weiß ich ja auch wie es sich anfühlt...
Donnerstag, 30. November 2006
Sonntag, 26. November 2006
Feuilleton...

Hier ein weiteres, brandneues Interview mit dem sehr geschätzten Harald Schmidt.
Wie immer scheint er sich seiner Qualitäten mehr als nur bewusst zu sein, und behält das auch nicht gerade für sich, aber solange er sie ausspielt kann er's sich meiner Meinung nach auch leisten ein wenig Selbstgerechtigkeit zu üben - das Interview ist zumindest lesenwert!
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