Mittwoch, 25. Januar 2006

Griechische Antike - Ästhetik Passé

Das Ideal einer marmorweißen Antike ist bis heute das allgemeine Bild von griechischer und römischer Kunst! Stellt sich jemand alte Bauwerke oder Plastiken dieser Zeit vor, so denkt er natürlich automatisch an stilvolle, prunkvolle, schöne, weiße Bauten!
Ich persönlich mochte den "antiken Geist" nicht nur durch sein Denken sondern auch wegen seinem guten Geschmack - und so ergeht es warscheinlich einer Menge anderer Menschen auch! Die Griechen hatten Sinn für Schönheit!
Und mag es für viele auch das Einzige sein, was sie mit der Antike verbunden haben, so ist das mit der Schönheit alles nur ein Traumgebilde gewesen!Kunsthistoriker haben nun unter Beweis gestellt, dass die Antike strahlend bunt gewesen ist, die Farbspuren mit der Zeit nur verloren gingen. Im Gegensatz zu allen unseren Vorstellungen gab es kein weiß, sondern ein Künstler sah seine Werke erst als vollendet an, wenn sie farbig gefasst waren. Selbst das Parthenon auf der Akropolis in Athen war durch Farbe verdorben!
Das muss man sich mal vorstellen...der gesamte Klassizismus basiert auf einem Trugschluss! Für mich der größte Skandal des Jahres!
Das ist regelrecht ein Fall für die Bild! Die Faz hat bereits berichtet! Hier gibt's einen kompletten Artikel...

Diese Farben....da schüttelt's mich!

Dienstag, 17. Januar 2006

Perlen der Musikgeschichte 1

Ich berichte nun von einem Jüngling aus Nebraska, der von der Fachpresse oft als der neue Kurt Cobain oder als Jim Morrison bezeichnet wird. Mit 13 gründete er bereits sein eigenes Plattenlabel und hat bis heute 8 LPs eingespielt. Er ist 25 Jahre alt und sein Name lautet "Conor Oberst"!
Conor Oberst ist ein Jammerlappen! Und mit Jammerlappen meine ich auch Jammerlappen!
Die Welt scheint so dermaßen gegen ihn zu sein, dass er nicht müde wird, gegen das Ungemach, dass sie ihm zufügt, anzusingen.
Und so auch auf meinem Lieblingsalbum von ihm (und seinem Ein-Mann-Projekt "Bright Eyes") - "LIFTED, or The Story is in the Soil, Keep Your Ear to the Ground":
Dem Zuhörer wird hier ein Produkt pessimistischer Weltanschauung in Reinform geboten! Im wahrsten Sinne des Wortes! Oberst nimmt seine Gitarre und fängt vor laufendem Tonband an, sich seine Seele aus dem Leib zu weinen. Und während der Normalsterbliche sich dafür im Keller verkriecht, leistet ihm dafür ein 40-köpfiges Orchester in einem Studio Gesellschaft! Mit seiner zerbrechlichen und oft absichtlich ausufernden Stimme brechen ganze Gefühlswelten aus ihm heraus. Die Musik zeichnet sich dabei durch seine melancholisch-poetischen Texte und einen ganzen Haufen verschiedener Instrumentierungsmöglichkeiten, die er vollkommen auslotet, aus.
Dabei drifted er irgendwo zwischen Emo, Indie - / Alternativrock, Folk und Country herum und switcht zwischen verschiedenen Aufnahmequalitäten hin und her.
Sowohl für Musiker, als auch für Psychologen ein Fest! Schließlich ist Oberst mit allem gewappnet: Neurosen, Psychosen, Depressionen Größenwahn und Paranoia! Und das alles verpackt in einem großen Haufen Selbstmitleid!
Sind einige songs gefüllt mit Pauken, Trompeten und Geigen, unterlegt Oberst in Anderen seine Stimme nur mit einer Akkustikgitarre, welche dadurch beeindrucken, dass sie trotz dieser einfachen elemente eine enorme Dramatik hervorbringen! Jeder seiner songs ist tottraurig, ergreifend, philosophisch und sehr aussagekräftig.....für manche vielleicht auch tröstend!
Und ein weiterer Höhepunkt bietet das Cover der Platte! Für mich eines der schönsten die es so gibt :o)
Mir ist es ein Anliegen dass sich jeder diese Musik kauft - vielleicht nicht jedermanns Sache, ein bißchen schwer zugänglich...aber genial!
Und hey! Zeugen so ein paar Depressionen nicht irgendwo sowieso von Charakter?
Ich verweis da mal auf Robbie Williams...!